Registre: 4502
Autor: Châtelet, Noëlle
Sinopsis:
"Die Dame in Blau" beruht auf einer sehr originellen Idee, -eine Frau auf dem Höhepunkt ihrer Karriere probt das Altsein. Wer kennt sie nicht, diese Momente, in denen man sich einfach wünscht, sich ein wenig gehen lassen zu dürfen, nicht auf die Kleiderordnung zu achten, nicht ständig originell sein zu müssen, ein weißes Haar zuzulassen. Allerdings hat mich dieser erste Roman gleichermaßen angezogen und abgestoßen. Altsein darf sich nicht nur auf das Sich-gehen-lassen und das Beobachten des Lebens der Anderen beschränken. Die Schlusswendung ist dann allerdings so überraschend, dass ich wieder komplett versöhnt war.
"Die Klatschmohnfrau" ist eine wundervolle Erzählung, die mit dem Thema körperliche Liebe im Alter sehr respektvoll umgeht. Chatelet zeichnet das Bild einer Frau, die es im hohen Alter endlich wagt sie selbst zu sein, mit subtiler Genauigkeit und ohne jeden Kitsch. Beide Romane funktionieren für mich nur zusammen, da der Persönlichkeitswechsel auf diese Weise sehr einleuchtet. Die eine möchte alt sein, die andere jung sein, so ist es im Leben, wir wollen immer das so sehr sein, was wir nicht sind.
"Das Sonnenblumenmädchen" besticht durch die Landschaftsbeschreibungen und ist ein zauberhaftes Märchen, funktioniert für mich leider auf Grund des Alters von Mathilde nicht. Ein sechsjähriges Mädchen denkt - da bin ich ziemlich sicher - nicht so.
Chatelets Erzählungen sind kunstvolle, filigrane Gebilde voll zärtlicher Zuneigung zu ihren Protagonisten und voll überraschender Bilder und Wortneuschöpfungen.
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